Berühmte
Persönlichkeiten
aus Tainach
Siegmund von Hueber
Um das Jahr 1760 kam als Verwaltungsbeamter aus Salzburg hierher
ein adeliger Johann Josef von Hueber. Dieser heiratete in Tainach im Jahre
1762 die Tochter eines angesehenen Kaufmannes Kollmann aus Völkermarkt.
Aus dieser Ehe stammen mehrere Kinder. Eines von diesen ist der am 19. Mai
1767 im jetzigen Keber/Kummerhaus geborene Siegmund. Der Weg seiner
schulischen und beruflichen Entwicklung ist nicht bekannt. Aber nach den
napoleonischen Wirren, als der Staat die erzbischöfliche Güterverwaltung
übernommen hatte, kam er im Jahre 1809 nach Gallneukirchen (15 km nördlich
von Linz). Hier wurde Siegmund Marktrichter und Dorfvorsteher.
Im Jahre 1809 eroberten die Franzosen unter Kaiser Napoleon einen
großen Teil vom jetzigen Österreich. Auch die Bayern standen in französischen
Kriegsdiensten. Nun ereignete sich in Gallneukirchen, dass die bayerische
Patrouille von österreichischen Soldaten angegriffen wurde und 6 Mann
fielen - nur einer konnte sich retten. Der General der bayerischen Truppe
beschuldigte die Bürger von Gallneukirchen der Tat. Nun setzte sich
Siegmund für sein Dorf ein und bot sein Leben gegen das der Dorfbewohner
an. Der General war bereit das anzunehmen, als im letzten Moment der sich
rettende Soldat der bayerischen Patrouille daherrannte und den wahren
Sachverhalt schilderte. Siegmund wurde freigegeben und Gallneukirchen
hatte in ihrem Dorfrichter einen Helden zu feiern.
Siegmund von Hueber starb am 27. September 1837. Zum 100-jährigen
Todestag, zu dem auch der Tainacher Bürgermeister Thomas Osou und Propst
Benetek erschienen, enthüllten die Marktbewohner von Gallneukirchen ein
vornehmes Denkmal und an seinem Geburtshaus wurde eine marmorne
Gedenktafel befestigt!
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Dr. Josef Kucher
Beim vlg. Schelnik kam am 11. November 1846 Josef Kucher zur Welt.
Er besuchte die Volksschule in Tainach und ging dann nach Klagenfurt in
die Mittelschule und von dort nach Wien an die Universität. Als Arzt ließ
er sich in Amerika nieder, hat aber von dort aus wiederholt seine Heimat
besucht. Er ist mit den Personen des öffentlichen Lebens wiederholt in
Verbindung getreten, um mit diesen über den Fortschritt in der Bildung
der Landjugend zu beraten. Dr. Kucher zeigte lebhaftes Interesse für das
landwirtschaftliche Schulwesen und die Entwicklung der Landwirtschaft im
Bezirk Völkermarkt und im Land Kärnten überhaupt. Im Jahre 1923/24 hat
Dr. Kucher zum Bau der landwirtschaftliche Schule in Goldbrunnhof beträchtliche
Spenden zur Verfügung gestellt.
Mit testamentarischer Verfügung vom 10. März 1926 hat er der Kärntner
Volksheilstätte sowie dem Landeskulturrat für Kärnten bedeutende Mittel
zugewendet. Aus diesen Zuwendungen wurde die Lungenheilstätte in Laas in
Oberkärnten ermöglicht und der Kucherhof in Klagenfurt erworben. Am 17.
Mai 1935 wurde im Kucherhof eine Gedenktafel festlich enthüllt. Diese trägt
die Inschrift:
„Dr. Josef Kucher, geboren am 26. November 1846 in
Niederdorf bei Waisenberg, gestorben am 13. Februar 1927 in West-Wood, St.
New Jersey USA. Dem Förderer der Kärntner
Landjugend gewidmet von der Landwirtschaftskammer.“
Im Mai 1969 wurde die Urne des „Großen Sohnes“ in einem
Ehrengrabdenkmal im Urnenhain am Annabichler Friedhof beigesetzt.
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Markus Pernhart
Auch er hat es im Leben zu großen Ehren gebracht. Die Familie, der
er entstammte, ist in Proboj beim Pernath beheimatet, wie auch sein
richtiger Familienname lautet. Sein Vater Andreas Pernath zog schon als
junger Tischlergeselle in die Welt und ließ sich in Obermieger beim
Lairoutz als Meister nieder. Dort kam am 6. Juli 1824 Markus zur Welt. Da
damals Tainach das geistige Zentrum für einen weiten Bereich war,
besuchte auch Markus Pernath die Schule in Tainach und weidete im Sommer
und Herbst das Vieh am Frankenberg. Als Bub schon versuchte er sein Talent
als Maler und bemalte Bauerntruhen so originell, dass die Umgebung auf ihn
aufmerksam wurde, und ihn schließlich sein Landsmann Franz Luschin, der
schon Erzbischof in Görz war, unter seinen Schutz nahm und ihn nach
Klagenfurt in bessere Schulen schickte, wo ihn sein Freund und Gönner
Eduart von Moro den beiden damals bedeutenden Künstlern Maler Bokkelen
und Prof. Franz Steinfeld an der Kunstakademie in Wien empfahl. So war
Markus in bester Hand. Er reiste viel in der Welt herum. Im Sommer hielt
er sich in Schlössern und Burgen auf, und war beim Adel ein gerne
gesehener Gast.
Unerreicht ist und fast Ewigkeitswert besitzt das von Markus
Pernhart - diesen Künstlernamen nahm er im Laufe der Zeit an -
geschaffene Monumentalgemälde, das Hochgebirgspanorama unserer
Gebirgswelt. In den Jahren 1857-1859 bestieg Markus achtmal den Großglockner,
um von dort aus die umliegende Bergwelt zu skizzieren und in seinen Geist
aufzunehmen.
Das Prachtgemälde ist 17 Meter lang und 2,5 Meter hoch und im
Landesmuseum in Klagenfurt ausgestellt. Dieses Werk erweckt in jedem
Beschauer das erhabene Gefühl unerreichter Majestät unserer Bergwelt und
die Achtung vor dem Schöpfer dieses genialen Werkes.
Er hinterließ 1200 Ölbilder, viele Bleistiftzeichnungen und über
70 Skizzenbücher, von denen 49 im Landesmuseum aufbewahrt sind. Er starb
unvermählt im 49. Lebensjahr in Klagenfurt als einer der bedeutendsten
Landschaftsmaler des vorigen Jahrhunderts.
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Dr. Franz Luschin
Wo jetzt der sogenannte „Sonnenhof“ liegt, stand vor über 200
Jahren ein Bauernhaus, das schon damals als alt galt, hat es doch bereits
die Türkeneinfälle überstanden. Der Vulgarname war „Beim Luschin“.
4 Knechte und 4 Mägde zählten zum Gesinde, denn die landwirtschaftlichen
Gründe waren groß. Dieses Wirtschaftsgebäude fiel am 10. Mai 1894 einem
Brand zum Opfer. Später wurde ein prächtiges Gutshaus erbaut und vom
Verwalter Rudolf Bauer für den Gutsherrn Skalsky betreut. Heute wird es
von der Familie Dr. Rainer bewohnt.
Im Fasching des Jahres 1777 führte der junge Bauer Leonhart
Luschin seine Braut Katharina, aus dem Hause Purpelnig in Rakollach, zum
Traualtar. Aus dieser Ehe stammen 2 Kinder: Barbara (* 1779) und der am 3.
Dezember 1781 geborene Franz Xaver. Obwohl Franz der einzige Sohn blieb,
ließ sich der Vater vom damaligen Lehrer Josef Wedenig der Volksschule
Tainach, die der kleine Franz besuchte, und vom Kaplan Punschart überreden,
den kleinen Franzi auf die Mittelschule nach Klagenfurt zu schicken. Als
Napoleonische Heere 1797 Kärnten besetzten, gab es auch an den höheren
Schulen Schwierigkeiten, was den jungen Studenten bewog, der Studiererei
ade zu sagen und Bauer zu werden. Zu Hause war jedoch die Bauernarbeit für
ihn zu schwer. Er erkrankte an Typhus. Seine Schwester, die ihn in
Klagenfurt pflegte, brachte den Krankheitskeim nach Hause, erkrankte
selbst, ebenso ihre Mutter. Beide starben daran - im Abstand von einem
Monat.
Den Sohn Franz, der zwar seinem Vater helfen wollte, holten die
Studienfreunde bald wieder nach Klagenfurt, wo er die Studien fortsetzte,
Theologie studierte und 1804 die Priesterweihe erhielt. Vier Wochen vor
seiner Primiz, die am 26. August 1804 in Tainach stattfand, starb der
Vater an einem Schlaganfall. In vier Jahren hatte er also alle seine
Lieben verloren und feierte so vereinsamt seine erste heilige Messe.
Den geerbten Besitz verkaufte er an seinen Cousin Josef Luschin aus
dem Hause Tonitz in Tainach. Durch die rasante Geldentwertung sank der
Wert des Besitzes so gewaltig, dass sich Franz nicht einmal eine Semmel
dafür kaufen konnte.
Zuerst wurde der junge Priester Kaplan in der Pfarre St. Egyd in
Klagenfurt. Neben seiner Tätigkeit lernte er Sprachen. Neben seinen
Muttersprachen deutsch und slowenisch lernte er hebräisch, arabisch und
syrisch, um die Bibel im Original besser zu verstehen und erwarb sich an
der Universität in Wien im Jahre 1807 den Doktorhut. Er hielt dann als
Universitätsprofessor Vorlesungen an der Hochschule in Graz. Von hier aus
berief ihn Kaiser Franz I. in die Regierung nach Innsbruck als hohen
Beamten und auf Grund seiner ausgezeichneten Eignung am 12. November 1823
zum Erzbischof nach Trient.
Dr. Franz Luschin nahm sein neues Amt als Erzbischof von Trient
sehr ernst. Die ganze Diözese hat er von Grund auf erneuert, unzählige
Schulen errichtet, sie mit geistlichen Lehrern besetzt, Spitäler gebaut
und Anstalten für geistig behinderte Kinder errichtet. Er gab sein Geld für
das Wohl der leidenden Menschen.
Groß war daher die Trauer, als ihn Kaiser Franz I. nach Lemberg
als Erzbischof und Primas von Galizien schickte, wo er aber so kühl
empfangen wurde, dass er schon ein Jahr darauf auf eigenes Ersuchen nach Görz
als Erzbischof versetzt worden ist. Auch seine Tätigkeit in Görz war ein
einziger Segen für das ganze ihm als Oberhirten unterstellte
Seelsorgegebiet. Hier bleib er 20 Jahre lang.
In der Fastenzeit 1854 ist Erzbischof Dr. Franz Luschin an einem
Lungenleiden erkrankt und im Alter von 73 Jahren in Görz gestorben. Er
starb ganz mittellos, denn zeitlebens hat er jeden Pfennig für wohltätige
Zwecke ausgegeben. Trotzdem wurde er wie ein König begraben. 200
geistliche Mitbrüder folgten seinem Sarge. Dr. Franz Luschin hat in
seinem ganzen Leben nie vergessen, dass ihn eine einfache Bäuerin geboren
hat. Er blieb auf seinem stolzen Weg vom Bauernbuben steil aufwärts bis
zur allerhöchsten Würde als Erzbischof und Primas der einfache,
warmherzig und wohltätige Bruder seiner Mitmenschen.
Was ihn für uns Tainacher aber umso wertvoller und verehrungswürdiger
macht, ist die Tatsache, dass er zeitlebens seiner Tainacher Pfarre, wo er
geboren wurde, wo man ihn taufte, wo er sein ABC gelernt hat und wo er
seine Primiz feierte, treu und ergeben geblieben ist.
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Leonhard Trabesinger
Gestern der unbekannte Blattnigbub - später Träger der hohen Würde
als Propst von Gurnitz und Pfarrer von Tainach.
Er kam beim vlg. Blattnig am Tainacherfeld am 4. Juni 1898 (getauft
am 5. Juni) als Sohn des Keuschlers Leonhard Trabesinger und der Maria,
geb. Woschitz zur Welt. Nach der Volksschule in Tainach besuchte er in
Klagenfurt das Gymnasium und das Priesterseminar. Im Ersten Weltkrieg
musste er - wie so viele andere - Soldatendienst leisten.
Am 25. Juni 1922 erhielt er vom Fürstbischof Dr. Adam Hefter die
Priesterweihe und feierte am 9. Juli 1922 vor fast 3000 Gläubigen die
Primiz (im Pfarrwald, wo jetzt die Lourdeskapelle steht (sie wurde zu
seinem 10-jährigen Priesterjubiläum von der Kath. Jugend unter Kaplan
Ludwig Jank errichtet). Der Primizprediger war der spätere Propst von
Tainach Anton Benetek.
Seine erste Seelsorgestelle war als Kaplan in Ferlach und St. Jakob
im Rosental. Dann kam er als Provisor nach Unterloibl, Diex und St.
Margarethen im Rosental. Während des 2. Weltkrieges musste er seine
Pfarre verlassen und kam in die Gefangenschaft. Auch hier wirkte er
seelsorglich (in Wien). Kurz war er dann Provisor in Kappel/Drau und kam
als Pfarrer und Propst nach Gurnitz. 1950 wurde er als Stadtpfarrer in
Bleiburg installiert.
Am 15. Jänner 1959 wurde er in
seiner Heimatpfarre Tainach vom damaligen Bischof Dr. Josef Köstner
feierlich als Pfarrer in sein Amt eingeführt. Hier war Propst Trabesinger
bestrebt, die Kirchengebäude zu verschönern und für den Fortschritt zu
sorgen.
Nachdem er 53 Jahre als Priester der Kirche gedient hatte, starb er
nach 9monatiger Krankheit am 31. Juli 1975 im 78. Lebensjahr. Seine
letzten Gottesdienste feierte er am 2. November in Wabelsdorf und am 8.
November 1974 in Tainach. Beigesetzt
wurde er in der Propstgruft.
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